Auf welches Projekt ist Ihre Gemeinde besonders stolz?
Wir brennen für die Ausbildung unserer Jugendlichen. Denn: „Vitale Gemeinden kaufen sich keine begabten Leiterinnen ein, sie entwickeln sie!“
Ausgangspunkt ist die Konfi-Arbeit, die wir vor einigen Jahren konzeptionell auf den Kopf gestellt haben. Im Mittelpunkt steht die Lebenswelt der Jugendlichen und authentische Beziehungen. Neben Familie und Schule ist so ein „Dritter (sozialer) Raum“ entstanden. Dieser Raum hat heilsame Wirkung und ermöglicht es den Jugendlichen außerhalb von Druck und Erwartungen über tiefe Fragen des Lebens und des Glaubens nachzudenken.
Vor 6 Jahren waren die ersten 10 Teenager Teil unserer ersten „Young Leader“. So entstand ein auf vier Jahre konzipiertes Traineeprogramm. Über die Jahre hinweg wächst kontinuierlich die Verantwortung vom Lernen durch Zuschauen über das Mithelfen und das unterstützte Leiten bis hin zur selbständigen Leitungsverantwortung. Im gesamten Traineeprogramm geht es nicht primär um Wissensvermittlung. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Persönlichkeitsentwicklung und einer neuen Haltung. Es geht um die Ermutigung der jungen Menschen, ihr individuelles Gabenprofil und um die Vertiefung des christlichen Glaubens. Die Jugendlichen werden bestärkt und ermutigt, ihre im Traineeprogramm neu erworbenen Fähigkeiten im Rahmen der Gemeinde und darüber hinaus einzubringen und auszuprobieren. Am Ende der Traineezeit steht ein großes Zertifikat (inkl. Jugendleitercard (Juleica)). Die Trainees übernehmen Verantwortung in traditionellen und innovativen Bereichen: Kleingruppenleitung und Vorträge im Konfi-Unterricht, Leitung von SummerCamps, PoetrySlams, Kunstprojekte, soziale Einsätze, etc.
Die Anzahl der Jugendlichen ist in den letzten Jahren stetig auf ca. 70 angewachsen.
In den letzten Jahren haben wir darüber hinaus begonnen, Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr anzubieten (z. Z. 4). Die FSJler – die meisten davon kommen aus unserem Traineeprogramm – übernehmen viele Aufgaben eigenverantwortlich und ermöglichen erst das umfangreiche Traineeprogramm.
Einige unserer ehemaligen FSJler haben mittlerweile das Studium der evangelischen Theologie begonnen. In größeren Abständen führen sie für die Trainees am Wochenende Learning-Events durch. Der Kreis schließt sich, alle profitieren davon.
Was zeichnet Ihre Gemeinde aus und macht diese so besonders?
In unserer Gemeinde hat in den letzten Jahren ein Kulturwandel stattgefunden. Der Titel unseres neu erarbeiteten Leitbildes „Wir lieben Gott, die Menschen und das Leben“ hängt nicht nur an der Wand, sondern konkretisiert sich im Gemeindeleben. Wenn man z. B. eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn die Kirche betritt, empfängt einen der Geruch von frischem Kaffee und Brötchen, man wird vom Willkommensteam freundlich bedient, das Ambiente ist angenehm gestaltet. Der Gottesdienst ist so ausgerichtet, dass sich auch Menschen angesprochen fühlen, die nicht schon lange in die Kirche gehen. Verschiedene Veranstaltungen und Kurse geben geistliche Impulse und – kombiniert mit dem Übernehmen von Aufgaben – ermöglichen Wachstum. Wir fühlen uns von Gott beschenkt und möchten positiv in unser Umfeld außerhalb der Kirchengemeinde hineinwirken.
Was würden Sie mit dem Preisgeld im Rahmen Ihres Projektes machen?
Die Begleitung und Förderung unserer Young Leaders steht im Zentrum. Als Quellgemeinde sind wir bereit die Besten wieder loszulassen und für neue Kontexte „freizugeben“. Die intensive Begleitung unserer Jugendlichen erfordert signifikante Ausgaben, sowohl bei den Veranstaltungen, aber besonders in der Betreuung durch Hauptamtliche. Daher ist es naheliegend, ein eventuelles Preisgeld exakt in diesem Bereich einzusetzen.
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